Der markanteste Bau an der Basis der Gotthard-Nordrampe ist zweifellos die mächtig emporragende, von weither wahrnehmbare, stützenfreie Lokremisenhalle von 1919/22. Der Hallenbau, der vom damaligen Chefarchitekten des SBB-Kreises Luzern, Alfred Ramseyer, entworfen wurde, hebt sich deutlich vom übrigen Depot- und Werkstätten-Ensemble ab und zeichnet sich durch eine augenfällige gestalterisch-formale sowie konstruktive Eigenständigkeit aus. Das machtige, im Norden an die Remise von 1881 andockende Bauwerk wurde im Zuge der Elektrifizierung der Gotthardlinie (1916-1920) errichtet und repräsentiert somit eine einschneidende Zäsur in der Geschichte der Bahnentwicklung.
Die Halle bildet den Kopf des Depot- bzw. Werkstättenbereichs, dessen Kernsubstanz, die zweiteilige Lokremisenanlage mit zentraler Schiebebühne, aus den Anfängen der Gotthardbahngesellschaft stammt. Die Anlage wurde aufgrund der zunehmenden Bedeutung der Alpentransitstrecke kontinuierlich erweitert. Südlich des langgestreckten ehemaligen Werkstätten- und Reparaturbereichs schliesst ein zweigeschossiges Volumen an, das um 1881 als Kasernengebäude realisiert worden war und in der Folge zu einem Beamtenwohngebäude mit Personalwohnungen umgebaut wurde. Die Errichtung von Wohnbauten war wie die Erstellung der bahntechnischen Anlagen eine zentrale Aufgabe der Bahngesellschaft. Die Unterkünfte dienten zum einen den Arbeitern, die am Bau der Bahnlinie und der zugehörigen Infrastruktur beteiligt waren, zum andern waren die Wohngebäude für die Angestellten des Zugs- und Werkstättenbetriebs bestimmt. Die unterschiedlichen Tätigkeitsfelder des Bahnpersonals reflektierten sich in einer differenzierten Wohnungstypologie. Die Wohnkaserne rekurriert auf militärische Vorbilder und ist ein typisches bauliches Element vieler früher industrieller Anlagen. Das ehemalige Kasernen- und Beamtenwohngebaude, das bis zur Errichtung des repräsentativen Depotdienstgebäudes 1906 auch die Depotleitung beherbergte, entfaltet trotz seiner sachlichen Ausformulierung in der Reihung eine eindrückliche architektonische und räumliche Wirkung und hat einen beachtlichen bautypologischen und betriebsgeschichtlichen Zeugniswert.
Nachdem nun die Originalpläne eingetroffen sind, habe ich diese auf den Massstab 1:160 vergrössert/verkleinert und ins CAD übernommen.
Die CAD Masse wurden dann auf den Passpartoutkarton übertragen und auf der Handlasermaschine ausgeschnitten - hier die Bilder:
Heute habe ich 4-kant Hölzer 4x4mm und 6x6mm sowie eine Endleiste 10x25mm im Baumarkt besorgt. Aus diesen werden das Vordach und die markanten seitlichen Stützen gefertigt.
Das Baufieber hat angehalten - heute wurden die beiden Seitenwände der Westerweiterung mit den markanten seitlichen Stützen gefertigt und auch gleich mal zusammen mit der Frontpartie "probegestellt" - kommt gut, denke ich.
Mit dem letzten Holz wurden heute die Seitenwände des "alten" Teils der Lokremise hergestellt - für den Weiterbau müssen zuerst wieder Holzleisten beschafft werden. Auch wurde getestet, wie die Fensterverglasung und die Holzstreben am Besten gefertigt werden.
Heute bin ich endlich dazu gekommen, die Fenstereinsätze, welche Röbi für mich gefräst hat, einzupassen - es mussten an den Fensterrahmen minimale Korrekturen vorgenommen werden, damit die Einsätze passen - aber das Resultat entlöhnt die Plackerei im Zehntelbereich ...
Auch die markanten Fenster der beiden Stirnseiten wurden nun eingepasst - kleine Korrekturen sind noch notwendig, aber der Gesamteindruck stimmt.
Im Depot Erstfeld haben alle 6 Remisengleise eine Untersuchungsgrube, welche sich über die gesamte Länge des Depots erstrecken.
Im Modell werden diese durch das Peco-Modell NB56F nachgebildet, welches bündig mit der Schienenoberkante im Boden eingelassen wird. Der entstehende Spalt an der Schienenaussenkante wird dazu verwendet, die elektrischen Gleisanschlüsse zu realisieren und anschliessend dann mit Gips ebenerdig ausgespachtelt.
Nachdem die Gruben ausgemessen sind konnten auch die Nuten gezeichnet werden, die in die Bodenplatte des Depots gefräst werden müssen.
Das Gleisvorfeld der Lokremise wurde nun zusammen mit dem Originalgleisplan gestaltet, damit auch die Tiefenwirkung zum Zug kommt.
In die Bodenplatte wurden nun passgenau die beiden Nuten (einmal für die Schienen mit Schwellenkörper und einmal für die Untersuchungsgruben) gefräst - SOK entspricht genau dem Remisenboden. Und das sieht dann so aus:
Der Entwurf des Gleisvorfeldes wurde nun massstäblich in den Originalgleisplan eingefügt - wird knapp, aber es geht. Ich denke, da werde ich noch ein paar Mal drüber schlafen müssen, um den definitiven Entscheid zu treffen.
Der dem Vorbild entsprechende Gleisverlauf wurde nun noch soweit nötig an die Gegebenheiten der Anlage angepasst - dies betrifft vor allem den Einfahrbereich, welcher jetzt in eine Kurve gelegt wurde.
konnten nun auf allen sechs Remisengleisen probehalber eingebaut werden - sieht überzeugend aus. Die Gruben werden noch farblich nachbehandelt und der Spalt zwischen Remisenboden und Schienenaussenkante wird am Schluss mit Gips ausgefüllt.
Die Untersuchungsgruben wurden nun an beiden Enden «zugegibst» und seitlich mit Holzprofilen ausgefüllt. Die Holzprofile werden dann bis auf SOK abgehobelt und verschliffen. Das Schienenprofil besteht je Gleis aus 6 einzelnen Schienen - Löten ist wohl keine gute Idee, da würden die Kleineisen schneller wegschmelzen als das Lot fliesst. Jetzt wird die Zufuhr von unten (für jeden der 6 Gleisabschnitte einzeln) realisiert, so kann auch jeder Gleisabschnitt einzeln mit einer Rückmeldung versehen werden.
Am Depot Erstfeld wurde nun weitergebaut - Schienen einlegen, anschliessen sowie die Lücken zwischen Schienen und Depotboden mit Holzprofilen auffüllen und anschliessend abhobeln bis die Höhe stimmt. Danach wurde der Depotboden und die Untersuchungsgruben grau gestrichen, was noch fehlt ist die Verschmutzung. Probehalber wurde beim Gleis C5 auch schon mal die gelbe Warnmarkierung am Boden angebracht.
Die restlichen Warnstreifen wurden nun auch platziert - und ein erster «Alterungstest» wurde an einem Versuchsstück durchgeführt.
Um zu sehen, wie das Ganze wirkt wurde (wieder mal) eine Stellprobe gemacht - zu sehen sind bereits auch schon die provisorischen Gleisübergänge an der Stirnseite des Depots.
Weitere Arbeiten konnten in der Zwischenzeit ausgeführt werden. Ein erster provisorischer Zusammenbau, Farbgebung der Aussenwände, Farbmuster der Innenwände und so weiter - basierend auf Bildern des Depots, die ich am letzten Wochenende vor Ort gemacht habe.
Trotzdem wurden weitere Arbeiten ausgeführt - die Innenwände bis auf die richtige Höhe gestrichen, die Einfahrtore grundiert und erste Fenster eingeklebt sowie die Arretierungen für die Tore vorbereitet - dies sind gelb gestrichene Schienen.
Viele kleine Details wurden gestaltet - das Büro des Depotchefs, die Ausstellung, Türen und so weiter ...
Einblicke in die Remise - langsam erkennt man das Ding ;-)
Da das historische Depot Erstfeld am Gotthard Modellbautag zur Schau gestellt werden soll mussten doch noch einige Arbeiten ausgeführt werden - hier das vorläufige Resultat.
Kleine Details wie Bohlenübergänge, Geländer, Depottore (aktuell nur Attrappen), Denkmallok (muss noch umnummeriert werden), Dachstellprobe und sonstiges «Kleinzeugs» sind noch dazugekommen ...
Das Depot liegt seit den Gotthard-Modellbautagen im September 2018 quasi im «Dornröschenschlaf». Dies soll nun geändert werden; ausserdem gilt es, die Lokomotiven, die gerade nicht im Einsatz sind, stilgerecht abzustellen. Dazu wurde nun der Teil des Depots inklusive Gleisvorfeld an der Wand im Zwischengang hinter der Anlage auf Konsolen befestigt - nun muss noch die Zufahrt erstellt werden. Diese wird ab dem Abstellgleis in Wassen erfolgen; gleichzeitig wird auch noch das Einmessgleis an die Anlage angeschlossen - dies aber nur gleistechnisch, d.h. die Gleise sind elektrisch vollständig getrennt.