Das Ansteuern von Lichtsignalen ist so eine Sache - die meisten Signale beherrschen eine Vielzahl von Signalbegriffen, welche durch die Decoderhersteller mehr oder weniger unterstützt sind.
Entweder kann der Signalbegriff nur teilweise dargestellt werden oder es bleiben auf dem teuren Decoder eine ganze Menge von Ausgängen unbenutzt, da sie genau für dieses Signal «überflüssig» sind - aber nur dieser Decoder beherrscht die benötigten Signalbegriffe.
Um diese Signalbegriffe anzusteuern wird in der Software meistens ein zusammenhängender Adressraum benötigt (und auch dort wird es wieder unbenutzte Adressen, analog den unbenutzten Decoderausgängen, geben), mit welchem die Signalbegriffe dargestellt werden - oft müssen dazu mehrere Adressen gleichzeitig angesprochen werden, um das gewünschte Signalbild darzustellen, was die Sache auch nicht einfacher macht.
Die Decoder des neu auf dem Markt aufgetretenen Herstellers Qdecoder aus Dresden weisen alle diese «Unzulänglichkeiten» nicht auf - ganz im Gegensatz: Die Funktionalität und Flexibilität dieses Decoders stellt alles bisher Dagewesene in den Schatten:
So kann nun mit einem einzigen Decoder ein Grossteil der steuerungstechnischen Bedürfnisse einer Modellbahnsteuerung abgedeckt werden - und dies zu einem äusserst attraktivem Preis-/ Leistungsverhältnis!
... oder wie SBB-Signale in allen Facetten vorbildgetreu angesteuert werden können ...
Hier gehe ich näher ein auf die Möglichkeiten und Funktionen des Qdecoders mit Signalerweiterung. Dieser Decodertyp des gleichnamigen Herstellers aus Dresden bietet im Gegensatz zu vergleichbaren Produkten eine Vielzahl von Einstellmöglichkeiten, die keinen Wunsch in Bezug auf die vorbildgetreue Signalisation offen lassen.
Nur schon die Bauart der Decoder bietet einige Merkmale, die speziell erwähnt werden müssen:
Weitere Punkte, die sich deutlich von anderen Produkten unterscheiden:
Im Speziellen betrachten wir in diesem Artikel die Signalisation von SBB-Signalen. Die Decoder mit der Signal-Erweiterung haben das Schweizer Signalreglement bereits «intus»; d.h. die einzelnen Fahrbegriffe und deren Abhängigkeiten müssen nicht selbst konfiguriert werden - es wird nur definiert, welches Signal angeschlossen wird und den Rest erledigt der Decoder.
Um das Ganze besser zu veranschaulichen folgt hier ein Beispiel, wie man es an den SBB Strecken dutzendfach vorfindet.
Die Signalmodi und die daraus resultierende Konfiguration werden am Besten mit der kostenlosen Software QRail erstellt. Dabei wird mit graphischer Unterstützung zuerst der Decoder bestimmt, an welchen die Signale angeschlossen werden. Weitere Informationen zu Qrail findest Du hier.
Generelle Einstellungen des Decoders werden am besten gleich jetzt vorgenommen:
Dazu werden alle Ausgänge (A0-A15) mittels der Maus und CTRL-Taste markiert (oder mit gedrückter Maustaste über den Decoder fahren und alle Ausgänge markieren - Achtung: den Decodernamen unten nicht mitmarkieren!)
und rechts im Eigenschaftsfenster die erforderlichen Werte für diese Ausgänge eingestellt. Dies geht jetzt noch ausgezeichnet, da keine Anschlusslinien zu den Signalen vorhanden sind, die «mitmarkiert» werden können.
Anschliessend werden aus der Palette die gewünschten Signale in der richtigen Reihenfolge ausgewählt und platziert - die Anschlüsse werden automatisch je nach verwendetem Signaltyp an die nächsten freien Anschlüsse des Decoders gelegt.
Wichtig bei diesem Vorgang ist, dass aus der Vielzahl der zur Verfügung stehenden Signale der richtige Typ herausgesucht wird; vor allem bei den Vorsignalen ist auch der Mode zu beachten:
Details und Beispiele zu den Modi und deren Verwendung findest Du hier
und dass folgende Reihenfolge eingehalten wird:
Anschlussplan zu obigem Beispiel
Sind alle Signale platziert (oder alle Anschlüsse des Decoders verwendet) wird beim ersten Signal (dasjenige, welches an A0 angeschlossen ist) die gewünschte Signaladresse gesetzt; für alle nachfolgenden Signale werden die neuen Adressen unter Berücksichtigung des benötigten Adressraumes (abhängig von der Anzahl der darstellbaren Signalbegriffe) automatisch errechnet. Mittels des Menübaumes auf der linken Seite kann mit «Test» die Konfiguration durchgespielt und getestet werden.
Testfenster
Es gibt noch eine Reihe von Tipps, die das Erstellen der Konfiguration erleichtern und die ich Dir nicht vorenthalten will:
CV Liste
Signalname
Anschlusslinien
Falls Dir etwas unklar ist oder Du Fragen hast - melde Dich ...
Nun sind sie angekommen, die Signaldecoder für die Signalbrücken und Zwergsignale der Nordrampe. Jetzt gilt es, die Konfigurationen mit Qrail fertig zu stellen und mit dem Qporgrammer in die Decoder zu schreiben, damit dann die Signalbrücken laufend angeschlossen werden können.
Heute wurden alle Decoder beschriftet und die Konfiguration gemäss den Anschlussplänen in alle Decoder aufgespielt - die Signalbrücken können kommen.
Wie beschrieben habe ich bei jedem Decoder möglichst alle Anschlüsse «verwertet» - damit möglichst wenige unbenutzt bleiben. Dies hat dazu geführt, dass u.U. ein weiter entferntes Signal (meist ein Zwerg) noch auf diesen Decoder gelegt wurde, da bei diesem gerade noch 3- oder 4 Ausgänge frei waren - soweit die Theorie.
Beim Montieren der Signale (seien es nun Signalbrücken oder auch Zwergsignale) hat es sich gezeigt, dass bei dieser Art der Ausgangsbelegung manchmal mehrere Decoder montiert werden müssen, auch wenn es «nur» 4 Zwergsignale sind - so geschehen bei den beiden Gleiswechseln nördlich und südlich vom Bahnhof Wassen - bei der oberen Wattingerbrücke waren die 4 Zwergsignale auf 4 Decoder verteilt. Ist zwar «wirtschaftlich», aber bei einer stufenweisen Installation mehr als «suboptimal» und auch die (meist nicht wenigen) Kabel des weiter entfernten Signals müssen alle bis zum Decoder verlängert werden.
4 Zwergsignale (gelb markiert) auf 4 verschiedenen Decodern
Aus diesem Grund habe ich bis jetzt zwei weitere Decoder «geopfert», um diese je 4 Zwergsignale anzusteuern - es bleiben dann auf diesen (und auch vielen anderen) Decodern zwar Anschlüsse frei, welche dezentral über die ganze Anlage verteilt sind und für Aufgaben «in der Nähe» (Beleuchtungen usw.) verwendet werden können. Der Installationsaufwand und - meines Erachtens nicht zu unterschätzen - der Betriebsaufwand danken es.
Fazit: Bei der weiteren Planung werden pro Decoder nur die unmittelbar in der Nähe liegenden Signale konfiguriert, allfällig frei bleibende Anschlüsse erledigen dann «andere Aufgaben».