Inspiriert durch einen Modellbahnkollegen, der kürzlich von s88 auf LocoNet umgestiegen ist, habe ich mir diese Art der Rückmeldung auch mal etwas genauer angesehen. Im Moment stehe ich ja eigentlich bei Null; ausser einigen LDT-Rückmeldemodulen (das serielle HSI88 habe ich verkauft, müsste also auch wieder eine USB-Version beschaffen) ist nichts (mehr) vorhanden. Der Unterschied zwischen s88 und LocoNet besteht im Wesentlichen in der Adressierung und der Verkabelung; zusätzlich soll LocoNet viel weniger störempfindlich sein als der s88-Bus.
Das LocoNet kann wie der s88-Bus betrieben werden: Die Informationen werden entweder zu einer geeigneten Zentrale übermittelt (z.B. Intellibox) oder direkt an einen PC (LocoNet = LocoBuffer 3, s88 = HSI88).
Im Gegensatz zum s88-Bus, bei welchem die Position im Bus die Adresse bestimmt wird bei LocoNet die Adresse (LNCV) selber mittels Software (oder der Digitalzentrale) vergeben. Insgesamt können 2048 (128 Module à 16 Eingänge) Rückmelder angesprochen werden (s88: 31 x 16 = 496).
LocoNet benötigt keine speziellen Kabel, auch die Länge unterliegt keinen Restriktionen wie beim s88-Bus. Verwendet werden "normale" 6-adrige Telefonkabel mit RJ12 Steckern. Diese Kabel lassen sich leicht selber in der benötigten Länge herstellen, benötigt werden nur Stecker und eine Crimp-Zange.
LocoNet wurde als "Plug and Play" Bus entwickelt was bedeutet, dass die Module im laufenden Betrieb ein-, aus- und umgesteckt werden können (sehr hilfreich bei der Fehlersuche!), was im Gegensatz dazu der s88-Bus absolut nicht verträgt.
Wenn als Steuersoftware Traincontroller verwendet wird gibt es einige Punkte, die beachtet werden müssen:
Wichtig: Diese Option aktiviert in TrainController eine Abfrage von Rückmeldern nach Original-Digitrax-Standard. (Normalerweise führen Digitrax-Zentralen diese Abfrage aus. Daher ist sie bei TrainController per Voreinstellung abgeschaltet und muss bei Bedarf extra aktiviert werden).
Uhlenbrock-Module antworten aber nicht auf diese Anfrage, weil Uhlenbrock nicht gewillt oder nicht in der Lage war, eine Auswertung dieser Abfrage so zu implementieren, wie es ursprünglich von Digitrax festgelegt wurde.
Weitere Details siehe Online-Hilfe von Traincontroller
Nachdem ich nun die ersten Loconet Rückmelder (Uhlenbrock 63340) beschafft und erste Erfahrungen gesammelt habe lassen sich diese wie folgt zusammenfassen:
Fazit: Ich werde die gesamte Rückmeldung der Nordrampe mit LocoNet realisieren, am Anfang durch die Intellibox. Ob später mal ein LocoBuffer zum Einsatz kommen wird steht im Moment noch im Gotthardtunnel geschrieben. Die vorhandenen s88 Rückmelder kommen eventuell noch im Schattenbahnhof (kurze Distanzen zwischen den Rückmeldern) oder allenfalls für die Weichenüberwachung zum Einsatz.
Die als Bausatz bestellten Blücher Rückmeldemodule GBM16X-8A mit LocoNet Interface sind quasi als Weihnachtsgeschenk eingetroffen. Der erste Bausatz ist nun zusammengelötet. Für diesen Bausatz benötigt man mehr Löterfahrung und Kenntnisse der Bauteile als z.B. bei LDT Bausätzen, da die Anleitung etwas spartanisch ist und die Steckerbelegung nicht etwa als Schema, sondern im Text versteckt vorliegt, auch ein klares Anschlussschema habe ich nicht gefunden. Vorbildlich hingegen ist die Anleitung zum Prüfen des Bausatzes und die Unterstützung durch den Hersteller, falls mal wider Erwarten etwas nicht geht - auch am Sonntag! Des Weiteren ist es bei diesem Rückmelder möglich, das Interface auszutauschen - es stehen s88, Lenz RS-Bus und LocoNet zur Verfügung.
Sind aber diese Hürden genommen hat man ein 16-faches LocoNet Rückmeldemodul mit den bekannten Vorteilen von LocoNet.
Wer wie ich mit den Original-Unterlagen nicht zurechtkommt, hier die Version für Dummys ;-). Hier findest Du weiterführende Information zur Programmierung.
Da der IRIS-Handregler kein Display besitzt habe ich mich entschlossen, die Eingaben an diesem Handregler mittels dem LocoNet-Display anzuzeigen. Die Anleitung ist wie so oft etwas spartanisch, darum hier die Schritt für Schritt Anleitung:
Nach dem Anschliessen des Displays an den LocoNet T Bus an der Intellibox (ab Softwareversion 1.30)
um den IRIS Mode einzustellen ist wie folgt vorzugehen
Bei Verwendung von Rückmeldeprodukten von Uhlenbrock kommt es häufig vor, dass der Zustand der Rückmelder nach Beginn einer Sitzung nicht richtig am Bildschirm angezeigt wird. Hierfür wurden im aktuellen Update 8.0D1 gewisse Verbesserungen in das Programm eingebaut:
[Connections]
oder
Softwareseitig ist dies alles. Es ist aber hardwareseitig ebenfalls wie oben beschrieben dafür zu sorgen, dass die angeschlossene Uhlenbrock-Rückmelderhardware auf eine der Reportadressen 1017 bis 1020 reagiert - sofern sie dies unterstützt.
Wichtiger Hinweis: Da dieses Feature nur funktioniert, wenn auch hardwareseitig die entsprechenden Unterstützungen, Voraussetzungen und Einstellungen gegeben sind, wird dieses Feature von uns weder offiziell dokumentiert noch leisten wir im Falle, dass es nicht funktioniert, Support hierfür.
Um das LocoNet Signal an alle Verbraucher zu verteilen, sind Verteiler nötig - da ich noch einen ISDN RJ45-Verteiler in der Bastelkiste hatte, wurde dieser dazu auserkoren, die Verteilung zu übernehmen. Gesagt, getan, doch die angeschlossenen Verbraucher (=Handregler) blieben alle dunkel. Nach dem Ausmessen war dann auch klar warum - nur die Pin's 2,3,6 und 7 waren durchgeschlauft; die für LocoNet ebenfalls benötigten Pin's 4+5 nicht.
Mit etwas Decoderlitze (da schmiltzt die Isolation von alleine weg wenn der Lötkolben kommt) wurden die fehlenden Pin's 1,4,5 und 8 nachverdrahtet. Im Gehäusedeckel mussten noch die Verstärkungsstreben weggefräst werden und fertig ist der Verteiler.
Heute wurden die ersten beiden LocoNet-Rückmelder montiert (für den rechten Anlagenteil; namentlich die Bereiche Pfaffensprung und Leggistein), einer für das Südgleis und der andere für das Nordgleis - dies, da diese beiden Gleise später aus unterschiedlichen Boostern gespiesen werden.
Die Verkabelung ist folgendermassen aufgebaut:
Die Loconet-Rückmelder-Adressen beginnen bei mir bei der Adresse 497, dies lässt die Option offen, später doch noch s88-N Rückmelder (z.B. im Schattenbahnhof) einzusetzen. 497 deshalb, weil im s88-Bus maximal 31 Rückmelder à 16 Eingängen erlaubt sind und dies 496 Adressen benötigt - so kommen sich die Rückmelder nicht in die Quere. Loconet kann bis zu 2048 Eingänge adressieren - dies sollte eigentlich reichen
Durch einen Tipp von Joe konnte ich zu einem guten Preis 14 Uhlenbrock Rückmelder 63340 erwerben - mit diesen werden die weiteren Streckenabschnitte (Eggwald-Göschenen, Gleiswendel Schattenbahnhof-Göschenen usw.) ausgerüstet.
In den Bereichen, wo die Rückmelderdichte sehr hoch ist (Schattenbahnhof, Bahnhof Göschenen und Depot Erstfeld) werden aufgrund der Erfahrungen vom Bahnhof Wassen Blücher 16-fach GBM eingesetzt.
Die Rückmelder sind nun fertig konfiguriert und vorbereitet für den späteren Einsatz.
Schon lange habe ich bemerkt, dass ein Rückmelder (welcher eine Weichenstrasse überwacht und diese wird mit Softwareverzögerung wieder freigegeben) Besetztmeldungen ausgibt, wenn die «nebenan» liegenden Rückmelder ansprechen - doch das Fehlverhalten war immer so kurz, dass ich diesem Umstand zu wenig Beachtung geschenkt habe.
Nun mit der Inbetriebnahme der Signalbrücke bei der oberen Wattingerbrücke muss ich für die Konfiguration der korrekten Signalebegriffe genau auf diesen Melder Bezug nehmen - und so bin ich wieder auf dieses Probloem aufmerksam geworden.
Eine erste Analyse hat ergeben, dass der Melder 34/14 auch anspricht, wenn die Melder 34/12 oder 34/13 aktiv sind - umgekehrt aber nicht. Die Kabel sind auf den ersten 70cm parallel verlegt.
Das einer der Schraubanschlüsse (34/10) locker war hat sich nicht als Fehlerquelle herausgestellt. Um den Fehler weiter einzugrenzen habe ich mal folgende «Verdächtige» im Visier:
... nicht einer der drei vermuteten «Verdächtigen».
Nachdem alle Varianten durchgespielt wurden und der Fehler immer noch Bestand hatte wurde das Fehlverhalten nochmals eingehend analysiert (habe jetzt einen «Hörschaden» ;-), weil ich dem Melder bei ON und OFF einen Klingelton «angehängt» habe, um akustisch benachrichtigt zu werden, wenn sich der Zustand ändert) und da hat sich gezeigt, dass der Fehler nur auftritt, wenn die Weiche 4 auf Gerade gestellt ist - bei Ablenkung war der Fehler weg. Dies bedeutet, dass die Ursache wohl im Bereich der Herzstückpolarisierung zu suchen ist. Nachdem die Weichenzunge gegen die Backenschiene isoliert wurde war der Fehler auch bei gerader Stellung der Weiche weg.
Die Weiche 4
Jetzt kann es weitergehen mit den Detaileinstellungen der Signale.
Wie schon weiter oben beschrieben, wurde der LocoNet-Bus (durch den Einbau zusätzlicher Rückmelder) ständig erweitert. Was dabei gern vergessen geht (und da bin auch ich voll «reingerasselt») ist der Umstand, dass jeder Rückmelder Strom benötigt und die Zentrale nur einen begrenzten Ausgangsstrom liefert; bei der IntelliBox sind das 500mA am LocoNet-T Ausgang.
Einhergehend (und ebenfalls «schleichend») haben sich noch andere Probleme «eingenistet», die ich zuerst nicht zuordnen konnte, schlussendlich aber auch durch die Überlast im LocoNet-Bus ihren Ursprung hatten.
So habe ich nun in am meisten belasteten LocoNet-Strang eine zusätzliche Einspeisung (500mA) eingefügt und siehe da, kaum macht man's richtig funktioniert's ...
Das aktuelle LocoNet-Verkabelungsschema sieht so aus:
Aufgrund von Störungen beim allerletzten LocoNet-Rückmelder Nummer 28 habe ich rein testhalber eine zusätzlich Stromeinspeisung in den linken LocoNet-Strang eingeschliffen - und siehe da, Störungen weg ;-). Somit sind jetzt bereits zwei LocoNet-Stränge mit Stromeinspeisungen ausgerüstet.