Weichenantriebe

 

Die ersten Weichenantriebe auf dem Markt waren wohl die Magnetdoppelspulenantriebe von Minitrix, Arnold, Fleischmann, Roco und wie sie alle heissen. Die Nachteile dieser Antriebe waren das Durchbrennen wenn der Finger  auf  dem  Stellpult  parkiert  wurde  und  das  "schlagartige" Umschalten der Weichen. Der erste Nachteil wurde damit behoben, dass die Antriebe mit einer Endabschaltung versehen wurden (nach Erreichen der Endlage der Magnetspule wird die Stromzufuhr mechanisch unterbrochen), der zweite Nachteil wurde mit den motorischen Weichenantrieben wie diejenigen von Fulgurex, Feather, Hoffmann und Co. beseitigt. Diese Antriebe besitzen einen Motor, welche die Weichenzungen "vorbildgerecht" langsam bewegt - doch auch hier ist ein Nachteil vorhanden: Der Stellweg lässt sich nicht genau einstellen - und je nach Spurweite wird mehr oder weniger Weg benötigt. Dieser Nachteil wiederum wird durch die Servoantriebe eliminiert - eigentlich das höchste der Gefühle bei den Weichenantrieben. Servoantriebe haben eigentlich, zusammen mit dem richtigen Decoder, nur Vorteile:

  • Vorbildgerechtes, langsames Verfahren (Geschwindigkeit und Stellweg einstellbar)
  • Benötigen keine Endabschaltung und im Ruhezustand auch keinen Strom
  • Auf dem Decoder sind alle Kontakte zur Herzstückpolarisierung und Rückmeldung vorhanden

 

Ein Nachteil der Motor- und Servoantriebe gegenüber den Magnetspulenantrieben sei hier aber nicht verschwiegen: Der Platzbedarf! Denn während die Magnetspulenantriebe mit einer sehr flachen Bauweise auskommen sind die Motor- und Servoantriebe aufgrund des eingebauten Motors doch wesentlich höher, dadurch werden sie immer Unterflur eingebaut und hier muss dann bei der Planung die Durchfahrhöhe eines eventuell darunterliegenden Geleises beachtet werden!

Magnetdoppelspulenantriebe

Diese werden seitlich an die Weiche "eingeklipst" oder sind fest mit der Weiche verbunden. Bei gewissen Herstellern kann der Weichenantrieb durch Umdrehen (linken und rechten Antrieb vertauschen) "tiefergelegt" werden und verschwindet dadurch in der Grundplatte - doch Vorsicht - ist die Aussparung zu klein, lässt sich der Antrieb im Falle eines Defektes ohne Demontage der Weiche nicht entfernen!

Motorischer Weichenantrieb

Stellvertretend für alle Produkte hier derjenige von Fulgurex: Der Motor läuft solange, bis über die Endlage die Stromzufuhr unterbrochen wird, die Geschwindigkeit lässt sich über die Spannung (in gewissem Rahmen) regeln. Je nach Befestigung des Antriebes an der Grundplatte wird sich eine gewisse Geräuschkulisse nicht vermeiden lassen.

Servoantrieb

Servo's (stammen ursprünglich aus dem Modellflug) besitzen einen Schrittmotor, welcher in sehr kleinen Schritten angesteuert werden kann; besitzen viel Kraft (kleine Untersetzungen) und sind geregelt, will heissen, sie versuchen immer, die Soll-Position einzuhalten und korrigieren selbständig. Angesteuert werden sie über spezielle Decoder.

Servoweichenantrieb «um die Ecke» mit Bowdenzug