Booster
Ein Booster ist ein zusätzlicher Leistungsverstärker im Digitalsystem, der zur Erweiterung der Modellbahnanlage genutzt wird. Er versorgt einen eigenen Teilbereich der Anlage mit Digitalstrom und ist schienenseitig von der restlichen Anlage getrennt. Er wird von der Digital-Zentrale mit den zu sendenden Digitalinformationen versorgt, verfügt über eine Erkennung von Kurzschlüssen und Überlast. In diesen Fällen schaltet er den angeschlossenen Gleisbereich oder die gesamte Anlage ab.
An der Gotthardnordrampe ist geplant, je einen eigenen Booster für folgende Anlagenabschnitte einzusetzen:
Vor einer Woche habe ich einen Booster bestellt, um dieses Equipment auch Testen zu können - heute bereits eingetroffen!
Hier die ersten "Live"-Bilder:
Die Inbetriebnahme ist mit dem Anschluss mittels LocoNet-Kabel an den LocoNet-B Anschluss der Zentrale und dem Poweranschluss (Netzteil mit Wählschalter für 15V, 16V, 18V, 19V, 20V, 22V und 24V Ausgangsspannung) erledigt.
Die Ausgangsspannung am Gleis ist aus folgender Tabelle zu entnehmen (gemessen wurde mit einem TrueRMS Messgerät):
Trafoeinstellung | Gleisspannung (TRMS) |
15V | 15.41V |
16V | 16.37V |
18V | 18.33V |
19V | 19.26V |
20V | 20.26V |
22V | 22.17V |
24V | 24.15V |
Die Konfiguration erfolgt mittels einer Zentrale, die LNCV's programmieren kann - also z.B. mit der DR5000, der IB I oder der IB II.
Folgende LNCV's sind einstellbar:
LNCV | Beschreibung | Wertebereich | Standardwert |
0 | Moduladresse | 1-9999 | 1 |
1 | Firmwareversion (1000=1.000) | ||
3 | Konfiguration | siehe unten | 92 |
6 | H-Brücke Temperatur in Grad °C | 0-150 | |
7 | Belastungsprozentsatz | 0-100 | |
8 | Adresse um Booster ein oder aus zu schalten | 0-2048 | 0 |
11 | Automatisches Einschalten nach einem Kurzschluss im 3 ms Takt. Der Standardwert entspricht ca. einer 3/4 Sekunde (750 ms) | 64-30000 | 244 |
12 | Wartezeit nach automatischer Verpolung des Ausgangs vor der Kurzschlussmeldung im 3 Millisekunden Takt | 32-250 | 48 |
13 | Kurzschluss- oder Verpolungsreaktionszeit im 3 ms Takt | 16-250 | 32 |
14 | Optionale Schaltadresse zur Verpolung des Ausgangs | 0-2048 | 0 |
15 | Verpolung EIN bei Feedback A | 0-2048 | 0 |
16 | Verpolung EIN bei Feedback B | 0-2048 | 0 |
17 | Verpolung AUS bei Feedback D | 0-2048 | 0 |
18 | Verpolung AUS bei Feedback E | 0-2048 | 0 |
Detailbeschreibung Konfiguration (LNCV3)
Bit | Wert | Beschreibung | Standardwert |
0 | 0 | nicht verwendet | 0 |
1 | nicht verwendet | ||
1 | 0 | Beginnt den Output vom Booster sobald es ein Inputsignal gibt | 0 |
2 | Beginnt den Output vom Booster sobald der GO Knopf gedrückt wird oder die verbundene Schaltadresse "grün" ist | ||
2 | 0 | Booster versendet keinen "GPON/GPOFF" L.NET Bericht, selbst bei Kurzschluss. Die automatische Kurzschlussreparatur ist aktiviert | 4 |
4 | Booster versendet "GPON/GPOFF" L.NET Berichte. Die Kontrolleinheit steuert, wann der Booster sich wieder einschaltet | ||
3 | 0 | nicht verwendet | 8 |
8 | nicht verwendet | ||
4 | 0 | Booster versendet bei Kurzschluss keinen besonderen L.NET Bericht | 16 |
16 | Booster versendet bei Kurzschluss einen besonderen L.NET Bericht damit die Kontrolleinheit anzeigen kann welcher Booster einen Kurzschluss hatte | ||
5 | 0 | Beginnt den Booster Output ohne Verpolung (blaues LED aus) | 0 |
32 | Beginnt den Booster Output mit Verpolung (blaue LED an) | ||
6 | 0 | Automatische Verpolung aus | 64 |
64 | Automatische Verpolung an | ||
7 | 0 | nicht verwendet | 0 |
128 | nicht verwendet |
Konfiguration mit der DR5000
Den Booster als einziges Gerät am LocoNet-B anschliessen und konfigurieren
Bekanntlicherweise wird bei der LNCV-Programmierung mit der Intellibox als Erstes die Uhlenbrock Artikelnummer benötigt; z.B. 63340 für das 2-Leiter Rückmeldemodul. Doch welche Artikelnummer hat dann ein "Fremdprodukt" wie der DR5033 Booster von Digikeijs?
Der Uhlenbrock Support hat die Frage innert 24 Stunden beantwortet: 50330 - und richtig, dann lässt sich der Booster auch mit der Intellibox problemlos konfigurieren!
PS. Steht auch im Handbuch, aber etwas gut verborgen - oder wer lesen kann, ist klar im Vorteil ;-)
Wichtiger Hinweis! In den neuen Anleitungen des DR5033 wird explizit darauf hingewiesen, dass die Gleisausgänge der Intellibox2 und des DR5033 NICHT verbunden sein dürfen - auch eine beidseitige Gleistrennung ist NICHT genügend!
Der Grund dafür ist, dass die Intellibox2 mit dem gemeinsamen Masseprinzip (Common Ground) arbeitet und der DR5033 mit einer H-Brücke.
Auszug aus der Anleitung des DR5033 vom 14.10.2019
4.1 Wichtige Hinweise zur Verwendung des DR5033
Der Betrieb des DR5033 in Verbindung mit Zentralen (z.B. Uhlenbrock®, Piko® Smart ControllerLigth®, u.a.) die nach dem „gemeinsamen Masse Prinzip“ (Common Ground) arbeiten, ist am selben Stromkreis nicht möglich. Das kann zu Schäden an Bauteilen führen. Auch einen beidseitige Schienentrennung ist nicht ausreichend! Bitte beachten Sie hierzu das Anschlussbeispiel 4.9.