Die Gotthard Nordrampe
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Decodereinbau Decoder und Glockenanker-Motor für den Arnold Rangiertraktor TmII Artikel übernommen aus dem Loki-Heft 01/2014 mit freundlicher Genehmigung von Manfred Merz (Autor) und der Loki-Redaktion Aller guten Dinge sind dreiIn den letzten zwei Ausgaben hat sich unser N-Spezialist dem Rangiertraktor TeIII von Hammerschmid und der Arnold Köf II angenommen. Der kleine Rangier- und Baudiensttraktor TmII passt da hervorragend in diese kleine Serie. Ein Umbaubericht von Manfred Merz (Text und Fotos) Grösser, schneller, mehr und weiter sind die Schlagworte, die unsere heutige Gesellschaft schon seit vielen Jahrzehnten prägen. In den 1980er-Jahren wich einer deutlich von dieser Maxime ab. Der Modellbahnhersteller Arnold propagierte kleiner, noch kleiner, winzig. Unter diesem Motto erschien seinerzeit, vom damaligen Schweizer Importeur Fulgurex tatkräftig unterstützt, der SBB-Rangiertraktor TmII als, so verhiess die damalige Werbung für das winzige Fahrzeug, voll funktionstüchtiges» N-Modell. Na ja, das mit dieser vollen Funktionstüchtigkeit war so eine Sache – der zu jenen Zeiten noch obligatorische Analogbetrieb hatte schon so seine «Ratten». Die Modellbahntechnik hat sich in den Jahren jedoch rasant weiterentwickelt, und so stehen mittlerweile winzige, leistungsfähige Motoren wie winzige, leistungsfähige Digital-Decoder zur Verfügung. Nur einbauen muss man diese Technik selbst – wie’s geht zeigt der folgende Beitrag. VorbereitungBevor wir uns voller Tatendrang an die Sache machen, ist es angebracht, sich zu vergewissern, ob alle Ingredienzen fur unser Menu im Hause sind:
Wie immer sollte sichergestellt sein, dass ein Modell vor einem anstehenden Digitalumbau wirklich einwandfrei läuft. Eine Probefahrt schafft hier Klarheit ob eventuell noch etwas in Ordnung gebracht werden muss. Das sorgfältige Reinigen der stromabnehmenden Räder und der Radkontakte schadet übrigens nie. Gravierende Macken, gerade im Getriebe, kann die Digitaltechnik nicht ausbügeln. Das muss schon vorher in Ordnung gebracht werden. Da das Original-Arnoldmotörchen das Führerhaus der TmII fast gänzlich ausfüllt, haben wir uns, natürlich auch wegen der zu erwartenden besseren Laufeigenschaften, zum Einbau eines neuen Glockenankermotors entschlossen. Diesen haben wir als DemontageDas Modell wird als Erstes komplett zerlegt. Dazu müssen die beiden kleinen Schrauben an der Unterseite des Modells herausgedreht werden. Da diese beiden Schrauben gleichzeitig für die Befestigung der Getriebeabdeckung zuständig sind, ist etwas Vorsicht geboten, damit sich die feinen Zahnräder und die beiden Achsen dabei nicht ungewollt selbständig machen. Das Fahrwerk sitzt recht stramm im Metallgehäuse und muss mit dosiertem Kraftaufwand nach unten herausgezogen werden. Dazu fasst man das Fahrwerk am besten an den Pufferseiten an. Mit einem Bügel, der seitlich eingehängt ist, wird der Arnold-Motor gehalten. Nach dem dieser entfernt ist, kann das Triebwerk(chen) entnommen werden. Auch das Kunststoffdach wird abgebaut. Das geschieht durch Herausdrehen einer Schraube von der Innenseite des Metallgehäuses her. Wenn Sie nun noch das kleine Kunststoffformteil, das die Radschleifer trägt, entfernt haben, sind die vorbereitenden Demontagearbeiten auch schon erledigt. Wiederaufbau des AntriebesAls erstes wird das Kunststoffteil mit den Radschleifern mit etwas (!) Zweikomponentenkleber in das Chassis geklebt, früher wurde es durch den Motor nach unten gedrückt. Zuvor werden die beiden Kontaktfahnen, die den alten Motor mit Strom versorgt haben, etwas rabiat durch mehrmaliges Hin- und Herbiegen entfernt. Achten Sie bitte darauf, dass Sie nicht zu viel Klebstoff nehmen, es darf nichts in die Aussparungen für das Getriebe gelangen. Auf «wundersame Art und Weise» passt der neue Maxon-Motor mit etwas Spannung in die beiden Originalmotorhalter. Nachdem die Antriebsschnecke mit, dem Teilesatz beiliegenden Kupferdraht, umwickelt worden ist, sollten die Masse und der Einbauraum noch einmal sorgfältig überprüft werden. In unserem Fall musste der hintere Wellenstummel des Maxon-Motors etwas zurückgefeilt werden, er hätte sonst an der Gehäuserückwand gestreift. Nach dem Feilen gut reinigen! Danach wird der Motor in den Original-Motorhaltern eingeklebt, die Beschriftung des Motors ist dabei in Fahrtrichtung rechts. Der Kupferdraht sorgt während des Aushärtens des Klebers für das nötige Zahnspiel. Das ist sehr, sehr wichtig für den späteren ruhigen Lauf! Ist der Kleber trocken und ausgehärtet, wird der Kupferdraht vorsichtig entfernt. Das gelingt am besten, wenn er durch Drehen des Motors nach vorne «herausgeschraubt» wird. Bitte nicht einfach seitlich herausziehen, die filigrane Motorwelle könnte verbogen werden! Anschliessend kommen die beiden Antriebsachsen und die vier Getriebezahnräder sowie die Getriebeabdeckung wieder an ihren Platz zurück. Mit provisorisch am Motor angelöteten Litzen kann der Motor ein erstes Mal in Betrieb gesetzt werden. Der leichte, vibrationsarme Lauf wird so überprüft. Halten Sie die Getriebeabdeckung dabei fest, hier leisten zwei «Krokodilklemmen» wertvolle Hilfe. Wir haben anschliessend den Decoder mit etwas Knetmasse so auf dem Motor befestigt, dass er im Bereich des Führerhauses zu liegen kommt. Motor und Decoder werden nun verdrahtet. Der rote Draht des Decoders kommt an den Radschleifer für die rechte Schiene, der schwarze an den für die linke. Am besten werden die beiden Decoderlitzen im Bereich der früheren Kontaktteile zum alten Motor angelötet, dort sind sie später nicht im Weg und behindern den Federweg der Radschleifer nicht. Die graue- und rosafarbene Litze kommen an den Motor. Die gelbe und die weisse Litze sind für die Beleuchtung und werden somit für den TmII nicht benötigt, so am besten direkt am Decoder ablöten. Der DCX76 lässt von Haus aus keinen Analogbetrieb zu. Darum muss ein erster «Bewegungstest» direkt am digitalen Stromkreis gemacht werden, die werksseitige Adresse ist die übliche «Drei». Erwarten Sie hier bitte nicht zu viel, da das Gewicht des Metallgehäuses in diesem Stadium noch fehlt. Es kommt fast zwangsläufig zu kontaktbedingten «Aussetzern». Dieser erste Test soll ja nur aufzeigen, ob mechanisch und elektrisch tendenziell alles im grünen Bereich ist. Der ZusammenbauUnser TmII ist jetzt noch «nackt», das Metallgehäuse muss noch angepasst werden. Leider geht das entgegen der SB-Anleitung nicht ganz ohne Fräsarbeiten. Mit einem Kugelfräser in der Minibohrmaschine haben wir den «Motorüberbau» des TmII im Bereich, wo später der Motor ist, etwas dünner gefräst. Das erforderliche Mass ergibt sich , indem das Gehäuse provisorisch aufgesetzt wird. Der entstehende Spalt zwischen ihm und dem Fahrwerk ist das «Frässmass». Lieber einmal zu viel probieren als ein Loch zu riskieren. Auch dürfen keine Späne in das Getriebe gelangen! Nach sorgfältigen, endgültigen Entfernen der Späne sollte das Gehäuse leicht und ohne, auch noch so sanfte Gewalt auf das Chassis passen. Durch Eindrehen der beiden Befestigungsschrauben von unten wird unser TmII fast wieder komplett. Der N-TmII ist ein Leichtgewicht, wir haben ihm deshalb ein kleines Zusatzgewicht aus Walzblei spendiert. Es wurde in das Führerhaus hinein passend zurechtgefeilt und auf die Unterseite des Daches geklebt. Durch die Fräsarbeiten kann das Dach nun nicht mehr geschraubt werden, die Schraube würde wieder im Wege stehen, darum muss es aufgeklebt werden. Dafür kann man sich aber bis nach der Probefahrt Zeit lassen. ProbefahrtDer spannende Moment ist gekommen, nämlich des Kleinen erste «Schritte» aus eigener Kraft. Weil wir sorgfältig und sauber gearbeitet haben, bewegt sich das Modell natürlich sanft und geschmeidig. Auf dem Programmiergleis bekommt der TmII seine Adresse, die Endgeschwindigkeit wird etwas gekappt und die Anfahr- beziehungsweise Bremsverzögerung wird komplett herausgenommen. Spendieren sie dem Modell noch ein wenig (wenig – hilft viel!) Öl und Getriebefett – fertig. AbschliessendesDer SB-Umbausatz weicht in seiner Beschreibung etwas von der Realität ab. Das ist nicht weiter schlimm, man muss es nur wissen. Der Umbau lässt sich gut realisieren, das Ergebnis ist verblüffend. Wer Lust hat, vergewissert sich in einem kleinen Filmchen im Internet. Bei Bewegungen sagen Bilder mehr als die viel zitierten 1000 Worte. EinsatzDurch den einfachen Kupplungshaken ist der Einsatz des N-TmII leider etwas eingeschränkt. Zum richtigen Rangieren müsste er gegen eine geeignete (Fleischmann Profi-Kupplung, Kadee) ausgetauscht werden. Dazu ist aber ein weiterer chirurgischer Eingriff nötig, der zudem die Optik des Modells nachhaltig beeinflussen würde. Noch bin ich persönlich nicht der ausgesprochene Rangierer, bei mir kommt der Traktor mit leichten Übergabeleistungen auf die Strecke. Besonders beliebt sind dabei Begegnungen mit seinen grossen Brüdern, da kommt die «beeindruckende» Winzigkeit des Tm besonders schön zur Geltung. |
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Last Update: 23.05.2020, 09:00 |
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