Friday, 08.11.2024 07:23
Benutzer:  Gast
www.gotthardmodell.ch - Home
Die Gotthard Nordrampe
Du bist hier:  Anlagen ► Rollmaterial ► Personenwagen ► EW II

EW II


Die Einheitswagen II waren fast identisch mit den Einheitswagen I und auch im SBB-Grün lackiert. Äusserlich fallen sie durch nur noch halbhohe WC- und Einstiegsbereichsfenster auf. Im Gegensatz zu den EW I verfügen sie über doppelverglaste, aber ebenfalls einteilige und versenkbare Fenster. Des Weiteren weisen sie eine geringere Fussbodenhöhe auf als die EW I. Sie wurden zwischen 1965 und 1976 gebaut. Die Personenwagen und die BDt EW II haben einen Raddurchmesser von 80 cm und Drehgestelle mit einem Achsstand von 2.50 m – dies im Gegensatz zu den Gepäckwagen und den Dt (ex DZt), deren Drehgestelle wie die der zuvor gebauten Einheitswagen I und der Leichtstahlwagen einen Achsstand von 2.70 m und einen Raddurchmesser von 91 cm aufweisen. Diese Modifikation war notwendig, um den Wagenboden tiefer zu legen (1020 mm beim EW II gegenüber 1100 mm beim EW I). Dementsprechend liegen auch die Fenster im Abteil tiefer als bei den EW I.

Wie beim Einheitswagen I erhielten die Wagen erster Klasse Drehgestelle mit Torsionsstabfederung, die übrigen Wagen Schlieren-Drehgestelle mit Schraubenfederung. Die Steuerwagen BDt sowie einige Wagen zweiter Klasse erhielten das Drehgestell SWP-71 von Schindler Waggon in Pratteln. Im Unterschied zum Schlieren-Drehgestell erlaubt eine Serienschaltung von Flexicoilfedern und Pendeln ein verschleissfreies Ausdrehen. Dieses Drehgestell wurde in der Folge auch bei einigen Speisewagen (EW I) untergesetzt.[1]

In der zweiten Klasse wurde gegenüber dem EW I der Sitzabstand um 10 cm pro Abteil vergrössert (1750 statt 1650 mm); daraus resultierte auch eine Wagenlänge von 24.7 m für den B EW II (gegenüber 23.7 m beim B EW I). In der ersten Klasse blieben Sitzteiler (2060 mm) und Wagenlänge (23.7 m) gleich.

Die Sitze in der zweiten Klasse der EW II hatten von Werk aus bei den Raucherabteilen eine rote und bei den Nichtraucherabteilen eine grüne Polsterung mit Kunststoffüberzug. Später wurden die Sitze mit grau gemusterten Stoffen bezogen; die Kopflehnen sind grau (Wagen für den allgemeinen Einsatz, vor allem Fernverkehr) bzw. blau und rot (NPZ) gehalten. Die ursprüngliche Innenauskleidung aus Resopal wurde bei der R4 mit Asbestsanierung durch eine Kachelimitation ersetzt, die an Schwimmbäder erinnern könnte; die Stirnwände der Abteile wurden einfarbig rot oder blau, und in der Nähe der Einstiege wurden behindertengerechte Sitzbänke eingebaut, die hochgeklappt werden konnten. Dabei wurden auch die Gepäcknetze, die früher an den Sitzbänken befestigt waren, entfernt und durch eine durchgehende Gepäckablage über den Fenstern ersetzt. Des Weiteren wurden die ursprünglich eingebauten Achsgeneratoren durch Batterieladegeräte ersetzt.

Die gemischtklassigen Wagen (AB) wurden ab 1984 als NPZ-Zwischenwagen adaptiert und ab 1992 mittels Aussenschwingtüren für den kondukteurlosen (Kondukteur: schweizerdt. für Schaffner) Betrieb umgebaut. Später folgten dieselben Modifikationen auch an den BDt EW II.

Im Gegensatz zu der Serie Einheitswagen I wurden bei der EW-II-Serie auch Gepäckwagen und Postwagen (als Privatwagen bei der SBB eingestellt) gebaut. Fast alle EW II waren schon bei Ablieferung mit der Steuerleitung Vst III ausgerüstet, nur dreissig AB, vierzig D und dreissig Z (Paketpost) wurden ohne diese geliefert. Die AB wurden im Rahmen der NPZ-Adaptation nachgerüstet. Die schwere 42-polige Vielfachsteuerleitung wurde anfänglich auch in gezogenen Städteschnellzügen gekuppelt (wo auch Briefpostwagen mitliefen), um die Türschliessung und das Licht fernsteuern zu können. Die zwölfpolige UIC-Steuerleitung ermöglichte später dasselbe mit wesentlich weniger Aufwand.

Nach der Weltwirtschaftskrise litten die SBB unter einem Rückgang der Reisenden und mussten deshalb dringend Angebotsverbesserungen vornehmen. Um die zulässige Geschwindigkeit auf den vielen kurvenreichen Strecken zu erhöhen und eine schnellere Beschleunigung nach Halten zu ermöglichen, wurden besonders leichte Personenwagen entwickelt. Die so entstandenen Vierachser mit einem Gewicht von nur 25-29 t gingen als Leichtstahlwagen in die Schweizer Eisenbahngeschichte ein und wurden mit gesamt 1.163 Exemplaren ab 1936 gebaut. Der grosse Erfolg der mit ihnen geführten Städteschnellzüge liess es ratsam erscheinen, die Entwicklung fortzusetzen. In der Folge entstanden nach dem Zweiten Weltkrieg die sogenannten Einheitswagen I, von denen die ersten beiden Wagen 1956 gebaut wurden. Auch diese Fahrzeuge setzten die Erfolgsgeschichte der Leichtstahlwagen fort, allein vom Zweitklasswagen des EW I entstanden in 12 Jahren 1.028 Stück. Insgesamt wurden für die SBB 1.249 EW I gebaut. Weitere 181 Wagen orderten verschiedene Schweizer Privatbahnen. Da sich der EW I hervorragend bewährte, waren bei der Weiterentwicklung zum EW II nur wenige Punkte zu verbessern. Um den Wagenboden niederflurig ausführen zu können, erhielten die EW II neue Drehgestelle mit 2.500 mm Achsstand und nur noch 800 mm Laufkreisdurchmesser der Räder. Da auch die Fensterlinie entsprechend tiefer liegt, sind die Wagen im Zugverband mit EW I eindeutig zu erkennen. Die Fenster waren ebenfalls einteilig und versenkbar, aber nun doppelt verglast. Während die Wagen 1. Klasse ansonsten völlig ihren EW I-Pendants entsprachen, wurden die Wagen 2. Klasse infolge vergrösserter Sitzabstände 1 m länger. Die Sitze besassen in den Raucherabteilen rote und in den Nichtraucherabteilen grüne Kunstlederpolster, die Wände hatten eine Holzimitation. Gefertigt wurden von 1965 bis 1976 insgesamt 798 Wagen, darunter auch Gepäck- und Postwagen, die es bei den EW I nicht gab. Als normale Sitzwagen entstanden für die SBB 80 A-, 145 AB- und 277 B-Wagen. Alle diese Wagen waren bei Ablieferung im typischen Grün lackiert und hatten bis auf 30 AB-Wagen bereits die Steuerleitung Vst III, sodass sie in Pendelzügen eingesetzt werden konnten. Die EW II lösten die Leichtstahlwagen in den Städteschnellzügen ab und kamen auch im übrigen Fernverkehr zum Einsatz. Eine Sondervereinbarung erlaubte unter anderem auch den Einsatz in Italien und Deutschland.

SBB EW II A
1. Klasse Wagen
Betriebsnummer  
Baujahr  
Gewicht  
Geschwindigkeit  
Sitzplätze  
Modell Brawa 65200
Dokumente  
Besonderes /
Bemerkungen


SBB EW II AB
1./2. Klasse Wagen
Betriebsnummer
Baujahr
Gewicht
Geschwindigkeit 140 km/h
Sitzplätze
Modell Brawa 65220
Dokumente  
Besonderes /
Bemerkungen
SBB EW II AB
1./2. Klasse Wagen
Betriebsnummer
Baujahr
Gewicht
Geschwindigkeit
Sitzplätze
Modell Brawa 65221
Dokumente  
Besonderes /
Bemerkungen
SBB EW II B
2. Klasse Wagen
Betriebsnummer  
Baujahr  
Gewicht  
Geschwindigkeit  
Sitzplätze  
Modell Brawa 65201
Dokumente  
Besonderes /
Bemerkungen


SBB EW II B
2. Klasse Wagen
Betriebsnummer  
Baujahr  
Gewicht  
Geschwindigkeit  
Sitzplätze  
Modell Brawa 65202
Dokumente  
Besonderes /
Bemerkungen


SBB EW II D
Gepäckwagen
Betriebsnummer  
Baujahr  
Gewicht  
Geschwindigkeit  
Sitzplätze  
Modell Minitrix 13027
Dokumente  
Besonderes /
Bemerkungen


SBB EW II D
Gepäckwagen
Betriebsnummer  
Baujahr  
Gewicht  
Geschwindigkeit  
Sitzplätze  
Modell Minitrix 13362
Dokumente  
Besonderes /
Bemerkungen


SBB EW II DZt
Steuerwagen
Betriebsnummer
Baujahr
Gewicht
Geschwindigkeit
   
Modell Eriam 100.3
Dokumente  
Besonderes /
Bemerkungen


SBB EW II DZt
Steuerwagen
Betriebsnummer
Baujahr
Gewicht
Geschwindigkeit
   
Modell Eriam 100
Dokumente  
Besonderes /
Bemerkungen
A (UIC-Bauart-Bezeichnungssystem)
Gattung A Personenwagen 1. Klasse
AB (UIC-Bauart-Bezeichnungssystem)
Gattung AB Personenwagen 1. und 2. Klasse
B (UIC-Bauart-Bezeichnungssystem)
Gattung B Personenwagen 2. Klasse
D (UIC-Bauart-Bezeichnungssystem)
Gattung D Gepäckwagen
Z (UIC-Bauart-Bezeichnungssystem)
Gattung Z Postwagen
t (UIC-Bauart-Bezeichnungssystem)
Gattung t Steuerwagen für Pendelzüge
Last Update: 04.03.2020, 22:00